Gute Nacht, schlechter Schlaf!
24.02.2020 | Beim Gesundheitstag am 19. Februar 2020 bot CampusVital den Beschäftigten des Campus Berlin-Buch Wissenswertes über gesunden Schlaf. Vorträge, Übungen und eine individuelle Schlafanalyse gehörten dazu.
Übung von Powernapping: Wenn die Bedingungen stimmen, kann man rasch "abtauchen"
Schuhe ausziehen, Beine hochlegen und Schlafmaske aufsetzen – und dies ausgerechnet im Hörsaal des Konferenzzentrums. Wo sonst aufmerksames Zuhören erwartet wird, ermunterte Expertin Gabriele Joschko genau zum Gegenteil. Wie wichtig guter Schlaf und Abschalten sind, welche Taktgeber eine Rolle spielen und wie sich guter Schlaf wiederherstellen lässt, hatte sie zuvor in ihrem Impulsvortag erläutert. Die Übung zum Powernapping begleitete sie mit ruhigen Hinweisen zur Entspannung, so dass schließlich eine kurze Auszeit möglich wurde. Anschließend zeigte sie, wie man sich gezielt wieder aktiviert.
Schlechtes Ein- und Durchschlafen kann viele Ursachen haben; seelische Belastungen, beruflichen Stress, zu späte Mahlzeiten, Lärm oder mangelnde Dunkelheit – bis hin zur Sorge vor der Schlaflosigkeit. Dabei ist der Nachtschlaf mit seinen Tiefschlafphasen physiologisch notwendig für die Entgiftung des Körpers, die Regeneration der Sinnesorgane, die Zell-Reparatur und -teilung, für Wachstum und Lernen. Am Tag sind wir nicht in der Lage, diese Tiefschlafphasen zu erleben. Um tagsüber aktiv und wach zu sein, benötigen wir den erholsamen Nachtschlaf, ebenso wie sich der gute Schlaf nur einstellt, wenn wir tagsüber ausreichend aktiv waren. Wer über längere Zeit nachts schlecht schläft, erlebt ähnliche Veränderungen wie beim Alterungsprozess und ist anfälliger für gravierende Erkrankungen, zum Beispiel des Herz-Kreislaufsystems. Auch wenn sich Belastungen und Probleme nicht ändern lassen, verfügen wir über Stellschrauben, den Nachtschlaf zu verbessern, wie die Expertin erläuterte. Dazu gehört, sich abends geistig und körperlich zu entspannen, rechtzeitig nichts mehr zu essen oder nur leichte, wärmende Kost, die Beleuchtung zu reduzieren und Ruhe einkehren zu lassen.
Tiefs entgegenwirken
Unsere „innere Uhr“ bestimmt durch Hormone, wann wir leistungsfähig und wann wir müde sind. Bei unterschiedlichen Chronotypen verschiebt sich die Leistungskurve entlang der Tages- und Nachtzeiten nur. In einem langen Arbeitstag sind Tiefs vorprogrammiert, in denen Kurzpausen guttun. „Wir sind nach einem Powernapping deutlich konzentrierter, aufmerksamer und reaktionsschneller“, so Gabriele Joschko. Die vermeintlich verschenkte Zeit ist eine gut angelegte Zeit der Erholung. Wer allerdings abends massive Probleme beim Einschlafen hat, sollte möglichst vermeiden, tagsüber zu schlafen.
Analyse des individuellen Schlafs
Die Termine für die persönliche Schlafanalyse waren im Vorfeld des Gesundheitstags in allerkürzester Zeit ausgebucht. Mit Hilfe der Pupillographie wurden dabei Tagesschläfrigkeit und Konzentrationsminderungen gemessen. Im anschließenden Gespräch wurden ihre Häufigkeit und mögliche Ursachen ermittelt – unter anderem die Schlafgewohnheiten erfragt. Auf dieser Grundlage erhielten die Teilnehmenden gezielte Empfehlungen, um ihre Schlafgesundheit und ihre Regenerationsfähigkeit zu optimieren.
„Die gute Resonanz für diesen Gesundheitstag zeigt uns, dass das Thema Schlaf sehr wichtig ist. Sicherlich werden wir dieses Thema noch öfter aufgreifen“, so Eileen Bauer, Gesundheitsmanagerin des Campus.
Über CampusVital
CampusVital ist ein einrichtungsübergreifendes Gesundheitsmanagement für den Campus Berlin-Buch. Es wird als Modellprojekt von der Campus Berlin-Buch GmbH realisiert und von der Techniker Krankenkasse (TK) gefördert. Kooperationspartner sind das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), die Charité - Universitätsmedizin Berlin und Unternehmen, die auf dem Campus angesiedelt sind.
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